Kirche Sonch Flurin in Ramosch

Kirche Sonch Flurin

Die Kirche Sonch Flurin in Ramosch wurde 1522 von Bernhard von Puschlav neu errichtet, nachdem die letzte Kirche 1499 während des Schwabenkriegs ver­ wüstet worden ist. Der auffallend grosse spätgotische Bau gliedert sich in ein einschiffiges Langhaus mit ein­ gezogenem Chor unter einem durchgehenden Dach­ first. Am südlich angebauten Turm sind neben dem Zifferblatt die Symbole für die Evangelisten und Verse aus der Bibel angebracht (Helm von 1926).

Der Innenraum gliedert sich in ein weites Schiff und einen um zwei Stufen er­ höhten, eingezogenen Chor. Die Schlusssteine des spätgotischen Gewölbes zeigen vierblättrige Rosen, ein Brustbild vom hl. Flurin, eine Darstellung Christi sowie den Steinbock des Gotteshausbundes.

Im Schiff bilden die ver­schiedenen Bänke die historische Gesellschafts­ordnung ab: einerseits die Familienstühle aus dem 17. und 18. Jh., andererseits die vielen Sitzplätze

für die Gottesdienstgemeinde: südlich die Männer­ sitze, nördlich die Bänke für die verheirateten Frauen, die Querbänke für ledige Frauen sowie Mädchen und südlich davon mit Blick Richtung Gemeinde die Bänke für die Knaben.

Die Mauracher Orgel

Auf der Empore im Westen erhebt sich die historische, einmanualige Mauracher­Orgel mit verkürztem Pedal und 14 Registern. Sie geht im Kern auf ein Instrument von 1680 zurück und steht seit 1800 an diesem Ort. Seitlich der Orgel befinden sich die immer noch funkti­ onierenden Blasbälge.

Die Kanzel stammt von 1522 und wurde 1706 durch den Schalldeckel ergänzt. Lehrreich ist die mahnende Inschrift ‚Qui non ascendit cum tremore non descen­ det cum honore. (Wer nicht mit Ehrfurcht hinaufsteigt, steigt nicht in Ehren herun­ter.)‘

Im Chor fällt der links einge­ baute Tabernakel aus vorre­ formatorischer Zeit auf. Das Renaissancegesprenge zeigt die Darstellung des Abend­mahls. Neben Jesus fallen der Lieblingsjünger Johan­nes sowie Judas Ischariot mit Geldbörse und gekreuzten Fingern auf. Gekrönt wird der Tabernakel vom Auferstan­denen Christus, flankiert von zwei Engeln mit Leidenswerk­zeugen. Die im Boden eingelassen Grabplatten stammen aus dem 17. bis 19. Jh.