Kirche San Plasch in Tschlin

Baselgia San Plasch

Die Kirche von Tschlin thront auf einem Hügel über dem Dorf und wurde um 1515 wahrscheinlich von Bernhard von Puschlav im spätgotischen Stil errichtet. Der roma­ nische Turm stammt vom Vorgängerbau und trägt nur eine kleine Glocke. Das eigentliche Geläut von Tschlin befindet sich im 1768 errichteten Turm neben dem Friedhof und gehörte zur Kirche San Jon, welche beim Dorfbrand von 1856 zerstört worden ist.

Die schlichte Hauptfassade wird von einem Rund­ fenster mit Masswerk und einem aufs Eck gestellten Quadratfenster gegliedert. Der einschiffige Innenraum wird von einem Netzrippengewölbe überspannt, das sich im eingezogenen, nach Süden versetzten Chor fortsetzt.

Die Ausmalung stammt aus der Zeit von 1515 bis 1545, als Tschlin die Reformation annahm und die Ausstattung teilweise entfernt bzw. übertüncht wurde. Zur heutigen Ausstattung gehö­ren der reich verzierte Schrank im Chorhaupt und die Kanzel mit Bibelkästchen (frühes 18. Jh.). Im Westen wurde 1668 eine Empore eingebaut, wobei der Bilderzyklus an der Nordwand massiv beeinträchtigt wurde.

Bei der Renovation 1955 wurden verschiedene Fresken wieder freigelegt. Neben den Blasius­zyklus findet sich nördlich des Chorbogens ein gemalter Altaraufsatz. Die Predella zeigt das Schweisstuch der Veronika, der gemalte Altarschrein den hl. Sebastian und einen heiligen Bischof. Darüber im Gesprenge ist ein Heiliger mit Stab und Buch er­ kennbar. Der Altar selbst ist im Zug der Reformation entfernt worden.

Im Chor ist an der Nordwand der hl. Blasius in stili­sierter Landschaft dargestellt; darüber ist ein Mann mit erhobenen Händen (ev. Schmerzensmann) erkenn­ bar. An der Südwand stellt ein Stifterbild die Erhebung Maria Magdalenas dar. Während im unteren Bereich d das Stifterpaar kniet, wird Maria Magdalena als exem­plarische Sünderin von Engeln als Ausdruck der gött­lichen Gnade zum himmlischen Gottesdienst erhoben. Über der Szene erscheint segnend Gott Vater.